Verstopfung ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl gelegentlich als auch chronisch auftreten kann. Sie äußert sich unter anderem durch seltene, harte oder schmerzhafte Stuhlentleerungen und kann das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Wenn herkömmliche orale Abführmittel nicht den gewünschten Effekt bringen oder zu lange brauchen, bieten Abführzäpfchen eine effektive und rasch wirkende Alternative. In diesem Beitrag erhalten Sie sachliche Informationen zur Wirkung, Anwendung und richtigen Handhabung von Abführzäpfchen.
Abführzäpfchen sind feste Arzneiformen, die zur rektalen Anwendung bestimmt sind und ihre Wirkung direkt im Enddarm entfalten. Sie bestehen meist aus Hartfett, das aus Palmkern- oder Kokosfett gewonnen wird und bei Körpertemperatur schmilzt. Dabei wird der Wirkstoff lokal freigesetzt, ohne den gesamten Verdauungstrakt zu belasten. Zur besseren Lagerfähigkeit und Anwendung werden oft Konservierungs- oder Gleitmittel zugesetzt. Unterschieden werden dabei zwei Varianten: Zylinderförmige, rektale Zäpfchen und eiförmige Vaginalzäpfchen.
Abführzäpfchen bieten bei der Behandlung von Verstopfung mehrere entscheidende Vorteile gegenüber anderen Darreichungsformen wie Tabletten oder Tropfen:
Trotz ihrer oft zögerlichen Akzeptanz und dem mitunter unangenehmen Ruf stellen Abführzäpfchen eine medizinisch sinnvolle und in vielen Fällen äußerst effektive Behandlungsoption dar. Gerade dann, wenn eine rasche Stuhlentleerung notwendig ist – etwa vor bestimmten Untersuchungen oder bei plötzlich auftretender Verstopfung – erweisen sie sich als besonders hilfreich. Auch in Situationen, in denen Übelkeit oder Schluckbeschwerden die Einnahme von Medikamenten über den Mund erschweren, bieten sie eine unkomplizierte und praktische Alternative. Ihre lokale Wirkung macht sie zudem bei träger Darmaktivität im Enddarmbereich besonders geeignet: Sie regen gezielt an, ohne den übrigen Verdauungstrakt zu belasten.
1: Vorbereitung
⇒ Sorgfältiges Händewaschen und ggf. Tragen von Einmalhandschuhen.
⇒ Zäpfchen ggf. kurz kühlen, wenn es zu weich ist.
⇒ Verpackung vorsichtig öffnen, ohne das Zäpfchen zu beschädigen.
Wichtige Hinweise zur Lagerung
Nicht über 20 °C lagern, da Zäpfchen bei höheren Temperaturen schmelzen können.
Trockene und dunkle Lagerung bevorzugen.
Nicht teilen, da Wirkstoffe ungleichmäßig verteilt sein könnten.
Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
2: Einführung
⇒ Zäpfchen mit der spitzen Seite vorsichtig einführen.
⇒ Am besten gelingt dies im Liegen, Ausfallschritt oder in der Hocke.
⇒ Zäpfchen so weit einführen, dass es hinter dem Schließmuskel liegt.
3: Nach der Anwendung
⇒ Pobacken kurz zusammenpressen.
⇒ Einige Minuten ruhen, um ein Herausrutschen zu verhindern.
⇒ Wirkung erfolgt meist innerhalb von 30 Minuten.
Abführzäpfchen stellen eine bewährte, rasch wirksame und gut verträgliche Maßnahme zur Behandlung von Verstopfung dar. Ihre gezielte Wirkung direkt im Enddarm ermöglicht eine schnelle Entleerung, ohne den gesamten Verdauungstrakt zu belasten – ideal bei akuter Darmträgheit oder wenn orale Abführmittel ungeeignet sind. Dank ihrer einfachen Anwendung und hohen Wirksamkeit bieten sie eine moderne, medizinisch sinnvolle Alternative, die häufig unterschätzt wird – dabei jedoch vielen Menschen zuverlässig und schonend Erleichterung verschafft.
TIPP: Sprechen Sie bei Unsicherheiten oder häufig auftretenden Beschwerden stets mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin – insbesondere bei Kindern, älteren Menschen oder während der Schwangerschaft.